Tierbesitzer

Fragen und Antworten zur Tierhomöopathie

Was macht ein Tierhomöopath?

Die Tierhomöopathie wird von Tierärzten und und Tierheilpraktikern der Fachrichtung Homöopathie ausgeübt. Der Begriff „Veterinärhomöopathie“ bezieht sich gemeinhin auf die tierärztliche Homöopathie, während „Tierhomöopathie“ ganz allgemein die Anwendung der Homöopathie an Tieren unabhängig von der Ausbildung des Anwenders bezeichnet. Die nicht-ärztlichen Anwender der Homöopathie bezeichnen sich selbst als „Tierhomöopathen“ oder „Tierheilpraktiker“.Die Tierhomöopathie nimmt ihre Anfänge nahezu zeitgleich mit der Humanhomöopathie1. Methodik und Grundlagen sind im Wesentlichen identisch mit der Humanhomöopathie2. 

Welche Tiere kann man homöopathisch behandeln?

Grundsätzlich kann man jedes Tier homöopathisch behandeln.

Welche Ausbildung hat ein Tierhomöopath?

Tierärzte müssen, um sich als Fachtierärzte für Veterinärhomöopathie bezeichnen zu dürfen, eine von der Tierärztekammer anerkannte Fortbildung durchlaufen haben. Für nicht-tieräztliche Tierhomöopathen gibt keine einheitlich vorgeschriebene Ausbildung. Eine qualifizierte Ausbildung folgt allerdings in Umfang und Inhalt der Ausbildung mindestens den Anforderungen an eine homöopathischen Ausbildung für Tierärzte. 

Wie ist die Fortbildung geregelt?

Eine Verpflichtung zur Fortbildung gibt es für Tierärzte sowie für Tierhomöopathen, die einem Verband angeschlossen sind, der zu einer regelmäßigen Fortbildung verpflichtet. Die Berufsordnung der Kooperation deutscher Tierheilpraktiker Verbände e.V.3 sieht z.B. eine einheitliche Verpflichtung zur Fortbildung für alle Tierheilpraktiker, die in ihren Verbänden zusammengeschlossen sind, vor.

Welche Medikamente darf ein Tierhomöopath anwenden?

Grundsätzlich arbeiten Tierhomöopathen entweder mit potenzierten Hochpotenzen als Einzelmitteln (klassische Tierhomöopathie) oder mit homöopathischen Komplexmitteln. Sowohl die Einzelmittel als auch die Komplexmittel sind registrierte Arzneimittel und apothekenpflichtig. Tierhomöopathen dürfen selbst keine Arzneimittel herstellen oder verkaufen.

Bei Tieren, die nicht der Lebensmittelgewinnung dienen, gibt es keine Einschränkungen im Hinblick auf die anwendbaren Arzneimittel. Bei Tieren, die der Lebensmittelgewinnung dienen, dürfen Tierhomöopathen nur solche Homöopathika anwenden, die für die zu behandelnde Tierarzt und die zu behandelnde Krankheit (Indikation) zugelassen sind, § 58 

 

1 Zur Geschichte der Tierhomöopathie: Ekert, Geschichtliche Entwicklung der Veterinärhomöopathie, Zeitschrift für ganzheitliche Tiermedizin, 2013, S. 78 – 81; Backert-Isert, Clemens Maria Franz von Bönninghausen und seine tierhomöopathische Praxis in ihrem therapiegeschichtlichen Kontext, Diss. 2006, http://www.igm-bosch.de/content/language2/downloads/backert_isert.pdf; Knafl, in: Kurzlehrgang in Homöopathie, 2010, http://www.knafl.at/homoeopathie/kurzlehrgang-homoeopathie/kurzlehrgang-homoeopathie-von-dr.-peter-knafl/#_Toc502806098 

2 Grundlagenliteratur: Millemann/Osdoit, Homöopathische Tiermedizin, 2006; Saxton, Textbook of Veterinary Medicine, 2005; Schmidt (Hg.), Grundkurs in klassischer Homöopathie für Tierärzte, 3. Aufl. 2003.

3 https://kooperation-thp.de/Vereinsordnungen/Berufsordnung

 

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